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So wunderschön ist Brehms bunte Tierwelt

Vor fast 150 Jahren ist unsere Tierwelt reicher und bunter geworden: mit den schönen Illustrationen aus dem Bilderbuch des Zoologen Alfred Brehm.

Alfred Edmund Brehm (1829–1884) wollte das sein, wogegen sich heute noch manche Wissenschaftler sperren: Er wollte populär sein. Und er wurde populär. So ist der Zoologe der meistgelesene Schriftsteller deutscher Sprache – nach Karl May.

Und wie die Werke von Karl May so zählen auch Brehms Bücher in der sogenannten Fachwelt nicht allzu viel. In der Tat: Ambitionierte Tierkundler werden die objektive Sicht, den sachlichen Ton und die akribische Beschreibung vermissen. Zum Glück. Denn Brehm will das Schwierigste überhaupt: möglichst viele Menschen auf die große, weite Welt der Tiere neugierig machen, er will lebensnah darstellen und sie so präsentieren, wie er sie auf seinen mehrjährigen Expeditionen gesehen und erlebt hat. Auch darum ist der Titel seines wunderschönen Bildbandes wörtlich und als eine Art Methode zu verstehen. Es ist tatsächlich „Brehms Thierleben“, der wir dort Seite für Seite begegnen. Von den Illustrationen waren allerdings nicht nur Kinder bezaubert. Es seien die schönsten Tierbilder, die er je in einem Buch gesehen habe, bemerkte Charles Darwin (1809–1882).

Brehm, Sohn des Thüringer Pfarrers Christian Ludwig Brehm, war mehr als nur Zoologe. Bereits seine Reiseberichte und Aufsätze stießen beim interessierten Bürgertum auf große Resonanz. In seinen Beschreibungen der Tierleben“ entwickelte er sein Talent weiter.

Vor fast 150 Jahren ist unsere Tierwelt reicher und bunter geworden: mit den schönen Illustrationen aus dem Bilderbuch des Zoologen Alfred Brehm. Von Lothar Schröder

Alfred Edmund Brehm (1829–1884) wollte das sein, wogegen sich heute noch manche Wissenschaftler sperren: Er wollte populär sein. Und er wurde populär. So ist der Zoologe der meistgelesene Schriftsteller deutscher Sprache – nach Karl May.

Und wie die Werke von Karl May so zählen auch Brehms Bücher in der sogenannten Fachwelt nicht allzu viel. In der Tat: Ambitionierte Tierkundler werden die objektive Sicht, den sachlichen Ton und die akribische Beschreibung vermissen. Zum Glück. Denn Brehm will das Schwierigste überhaupt: möglichst viele Menschen auf die große, weite Welt der Tiere neugierig machen, er will lebensnah darstellen und sie so präsentieren, wie er sie auf seinen mehrjährigen Expeditionen gesehen und erlebt hat. Auch darum ist der Titel seines wunderschönen Bildbandes wörtlich und als eine Art Methode zu verstehen. Es ist tatsächlich „Brehms Thierleben“, der wir dort Seite für Seite begegnen. Von den Illustrationen waren allerdings nicht nur Kinder bezaubert. Es seien die schönsten Tierbilder, die er je in einem Buch gesehen habe, bemerkte Charles Darwin (1809–1882).

Brehm, Sohn des Thüringer Pfarrers Christian Ludwig Brehm, war mehr als nur Zoologe. Bereits seine Reiseberichte und Aufsätze stießen beim interessierten Bürgertum auf große Resonanz. In seinen Beschreibungen der Tierleben“ entwickelte er sein Talent weiter.

Wer vom Zauber und der nostalgischen Anmutung der kolorierten Zeichnungen ein wenig Abstand gewinnen kann und sich schließlich auch den Texten zuwendet, wird aus dem Staunen kaum rauskommen. Was erzählt uns Brehm da eigentlich? Dass er sein Herz entdeckt hat für Erdferkel und Wüstenspringmäuse. Dass Hamster für ihn bösartig sind und Maulwürfe gar blutdürstig.

Sicher, wir alle haben unsere Vorlieben und hegen für manche Geschöpfe Gottes mehr Sympathien als für andere. Aber darf man das dann auch gleich schreiben? Vielleicht hat sich Brehm diese Frage überhaupt nicht gestellt; er hat es einfach getan. Und so dürfen wir heute übers Wildschwein lesen, dass dieses Tier in vielen Gegenden gänzlich ausgerottet ist, „zur Freude aller Land- und Forstwirte und Kummer aller Jäger“.

Und wie elegisch wird Brehm bei einem besonders kurzlebigen Tier, der „Gemeinen Eintagsfliege“: „An einem stillen Mai- und Juni-Abende gewährt es einen Zauber eigenthümlicher Art . . .“ Welches Tier fühlte sich da nicht geadelt?

Brehms Tierwelt